Metall deiner Seele auf meiner Zunge

 

 

wildes Beginnen
Katarakten gleich
schwimmend auf grauen Betonblumen
ohne Horizont
unter treibend trüben Licht

nicht eine Hoffnung
schenkt mir Glauben
schenkt mir Vielfalt
oder Willen diesen Zaun zu brechen
Alabaster gleich wollendes Verlangen zu umgarnen
mit zeitzersetzten Fäden dunkler Nacht

nur die Stille ist Zeuge dürftiger Anlehnung
an deine begehrenswerten Hüften
dieses Wogen
gleich Ähren eines zu spätem Zeitpunkt noch nicht geernteten Feldes voller Weizen
überreif
und dem Laster
der Lust aufwiegelnder Stunden anheim gefallen
spinnt sich Fingerstrich um Fingerstrich in diesem wüsten Traum
der Orgie aus Vergessen und Fallen lassen

dein zeitliches Auftreten in diesem überfüllten Haus kennt keine Stunden
nur Licht und Dunkelheit
Brot und Schatten an immer gleichen Wänden
gehalten von aufblühenden Pflanzen und duftenden Blumen
deren betörender Klang sich in mir niederschlägt
wie ein plötzliches Gewitter an einem klaren Tag

dein grenzenloses Ufer
koste ich mit meiner Stimme
singe wispernd dein Lied
führe deine Lippen entlang meines Begehrens
und hoffe neben dir als Mensch zu sein
in diesem Treiben aus Asphalt und künstlichem Licht
diesem Vorhof der Hölle
dem eitlen Branden von geströmten Menschen
die nichts sagend
in unbekannten Weiten ihrer eigenen Emotion
nichts sagend nur suchen

ich bleibe darin gefangen
halte mich selbst in Fesseln
bestimme über meinen Werdegang
ohne es zu wollen
finde Trost in deinen Honigworten
dem Duft deiner Stimme
dem Flüstern deiner Schritte auf meinem Grund und Boden

ich verliere meinen Blick an dem Glas
das du im raschen Zug geleert hast
koste den letzten Tropfen
halte ihn in Erinnerung
und bete für zerschlagene Stundengläser
für Konstante und Weitergang

deine Arme halten mich umschlungen
selbst wenn dein Licht nicht hier verweilt
mir den Weg beleuchtet auf unwirtlichem Pfad durch seelische Struktur
durch das Konstrukt aus Glauben und Überleben

wo ich existiere

vollkommen sicherlich erst durch deine Taten
dein Wesen
das mehr ist als physische Darstellung
als Nahrung oder Wasser
fließender Strom
Aufbau und Niedergang

du lässt mich atmen
lässt mich gesunden vom kranken Apfel
den ich verschluckte
ohne dessen Metall zu schmecken

 

***

 

am Salz deiner Tränen schwingt Hoffnung
liegt mein Blick dir auf der Seele
ich halte zerschlissene Flaggen in den Wind
trübe Stunden mit ausgewaschenen Farben ein
lasse welke Blumen in schmutzigen Gläsern
als Umstand eisig zu fühlen
einsam durch ungeraden Raum und den Rauch in meiner Mitte tönen
was Myriaden von Attentaten auf Begehren und Verlangen auslöst

so treiben wir durch hinterhältige Zeit
stürzen ohne Gleichmut von der Klippe
hinein in das Wogen deiner Tränen und meiner stummen Gesten
fallen hinab zu den Worten kreidebleicher Zunge
der Starre eines Toten auf fiebergetränktem Laken
und nur stumme Blicke senden ein Flehen in unsere schattenhaften Arme
in unser lautloses Denken
fordernd wie ein Säugling an des Mutters Brust

auf den Straßen vor geöffnetem Fenster drängen letzte Geräusche an den Horizont
durchpflügen letzte Heimkehrer in Flugzeugen den Himmel
bettet sich Nacht in verlassene Straßen
senkt sich Staub auf Häuserdächer
findet der Vogel seine Ruhe im Geäst erstorbener Bäume
dringt Licht in dunkle Ecken um zu verlöschen
wie dein Atemzug auf meiner Haut

 

***

 

eisiges Schweigen hüllt den Nebel der Nacht in strenge Kaskaden
Licht tanzt aufgereiht in schillernden Fugen
in diesem Niemandsland voll trauriger Farbe
verwaschenem Himmel
und dem Stolz der Geburten unter falschem Stern

der Klang von zerfasertem Holz treibt Geschicklichkeit betrübter Meister ins Unermessliche
der sacht sich drehenden Gedankenscheibe
wo Blicke im Dunkel münden
und ein einzelner Mensch sich in der Weite verliert
Glaube und Elastizität verworrener Bilder sich bindet ins Streben des Untergangs
an fließenden Gestaden offenkundiger Plastizität

deine Finger fliehen vor meinem Schatten durch den Raum
der nichts ist außer dem Begehren sich in meiner Welt sinken zu lassen

deine Reminiszenz taumelt in meinem Kopf
tausende Meilen entfernt auf hoffnungsvollem Wogen
das so klar ist wie die Welle die den Erdball umrundet ohne Kraft zu verlieren
sich aufbäumt im Sturm und Drang deinem Wesen zu gefallen
am letzten Tag der Sünde unter rotem Himmel

voll fallender Tropfen gestriger Tage

deine Anwesenheit in diesem Gefüge spricht mit Rätseln
zungenschwer gegen Widerstand an
bettet sich im Geist schon neben meinen launischen Körper ohne ihn zu berühren
ich spüre wie das Laken sich streckt um mich zu erfassen
fühle deutlich deinen Atem der Brot und Wein ist
Stille und Glauben
an Gestern oder Heute

die Zukunft schenkt mir ein Lächeln ohne Inhalt
gleich tauben Möwen
die ihr Geschrei nicht vernehmen wenn sie einen Fisch in Stücke reißen
und Gischt sich auftürmt um am dahin ziehenden Dach der Welt zu lecken

Gestade zerbrechen am Spiel der Natur
und Gnade nistet sich ein in schief stehende Häuser
und in zerbogene Sträucher die nichts können außer ihr Lied flüsternd zu klagen
das meinem Gesang ähnlich ist
wie dein Schatten an zerfallender Wand
in meiner Vorstellung eines Aufbegehrens gegen deine Abwesenheit.